Die Ausstellung „Linda McCartney – Die Sixties - Porträt einer Ära“
zeigt eine Präsentation von insgesamt 85 Fotografien, sowohl in
schwarz-weiß als auch in Farbe – einen Querschnitt durch die
amerikanische und die britische Musikbewegung.
Linda McCartney
wurde am 24. September 1941 als Linda Eastman in Scarsdale, New
York, geboren. Nach ihrer Schulzeit studierte sie Kunstgeschichte an
der Universität von Arizona. In dieser Zeit nahm sie an einem
Fotokurs der Abendschule in Tuscon teil. Arbeiten von Dorothea Lang
und Walker Evans beeinflussten sie besonders. Beide Fotografen
hatten es verstanden, die spezifischen Eigenarten der fotografierten
Person in ihren Aufnahmen widerzuspiegeln.
1965 lebte sie in New York und verdiente den Lebensunterhalt für
sich und ihre Tochter als Empfangsdame bei der Zeitschrift „Town and
Country“. Ihre Mittagspausen nutzte sie für Besuche in der
Fotografieabteilung des Museum of Modern Art, die bis 1962 von einem
ihrer Idole, Edward Steichen (1879 – 1973), geleitet worden war.
Aufgrund einer Einladung im Juni 1966 an die Zeitschrift „Town
and Country“ zu einer Pressekonferenz der Rolling Stones, die sie
als einziges und dazu noch nicht einmal als richtiges
Redaktionsmitglied annahm, gelangen ihr Aufnahmen, die man ihr
danach aus den Händen riss.
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So entstanden die Fotos, die Brian Epstein, dem Manager der Beatles, zwölf
Monate später ins Auge stechen und zu ihrer ersten Begegnung mit ihrem späteren
Ehemann Paul McCartney führen sollten. Die Fotografien von Linda McCartney sind
in der ganzen Welt veröffentlicht und ausgestellt worden, unter anderem im
Victoria and Albert Museum, London, und bei der Royal Photographic Society,
Bath. Ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere war ihre Ernennung zur „Photographin
des Jahres 1987“ in den USA.
Sie unterstützte in ihrer Funktion als Fotografin
auch Hilfsorganisationen wie Greenpeace, PETA, War Child oder das Hammersmith
Cancer Hospital. Am 17. April 1998 ist Linda McCartney in Arizona, USA,
gestorben.
Linda McCartney hat als ‚Insiderin’ und musikbegeisterte Fotografin die
sechziger Jahre fotografiert. Ihre Aufnahmen sind das unverwechselbare Zeugnis
einer Ära, die noch nichts von ihrer späteren Berühmtheit ahnen konnte. Sie
dokumentieren diese Zeit jenseits aller Klischees von Sex, Drugs and Rock n’
Roll, die Legendenbildung hat noch nicht begonnen. Nie mehr sind Stars wie Jimi
Hendrix, Jim Morrison und die Rolling Stones mit einer solchen Unbekümmertheit
und gleichzeitig fotografischen Qualität aufgenommen worden.
© Linda McCartney/Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann Mannheim oder
Ausstellung kuratiert von Ina Brockmann und Peter Reichelt, Mannheim. |